Von: fanreport.com
Mittelfeldakteur Sebastian Krause ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Bergstädter. Zwölf Tore und zwanzig Vorlagen in der abgelaufenen Saison sprechen eine deutliche Sprache über die Qualitäten des 24-Jährigen, der neben seinen Scorer-Fähigkeiten aber auch stets mit vorbildlichem Einsatz zu überzeugen weiß. Speziell in der Rückserie lief Krause zu starker Form auf und war maßgeblich an der 14-Siege-Rekordserie und dem Titelgewinn des BSC beteiligt.
Interview
fanreport.com: Du wurdest von Fanreport als Spieler der Saison ausgezeichnet. Wie schätzt du selbst deine Leistungen ein?
Sebastian Krause: Mit meiner Rückrunde war ich äußerst zufrieden, da ich mich nochmal steigern konnte im Vergleich zur Hinrunde. Auch im Ganzen bin ich sehr zufrieden, obwohl natürlich immer noch ein bisschen mehr geht. Aber wir sind aufgestiegen, daher können die Mannschaft und auch ich persönlich nicht soviel falsch gemacht haben.
fanreport.com: Bei einem Blick auf die Statistikbögen fällt auf, dass du in der zweiten Halbserie deutlich mehr Tore geschossen hast. Freust du dich darüber?
Sebastian Krause: Na klar, hat mich das gefreut, aber ich hätte es auch jedem anderen gegönnt. Warum jetzt in der Rückrunde so viel mehr Tore gefallen sind als in der Hinrunde kann ich gar nicht so genau sagen. Mir ist oft der Ball vor den Fuß gefallen, ich war besser in Form, ich denke da kam vieles zusammen.
fanreport.com: In unserem Interview während der Winterpause (Sebastian Krause im Interview) hast du gesagt, dass euer Kader den Landesligaaufstieg nicht hergibt. Ich denke, im Nachhinein hast du dich gerne geirrt?
Sebastian Krause: (Lacht) Ganz ehrlich, ich hätte niemals gedacht, dass wir zu dem Fußball in der Lage sind, den wir in der Rückrunde gespielt haben. Das hat mich selbst überrascht. Aber wir haben uns als Mannschaft nach dem 0:9 riesig aufgerafft, standen wirklich gut zusammen und hatten dann auch einen Mega-Lauf. Wie sagt man so schön, im Nachhinein ist man immer schlauer.
fanreport.com: Du sprichst das 0:9 gegen Pirna-Copitz an. Es ist offensichtlich, dass diese Niederlage den Wendepunkt eurer Saison darstellt. Kannst du dir irgendwie erklären, wie ihr nach der desaströsen Leistung eure unglaubliche Siegesserie starten konntet?
Sebastian Krause: Ich denke, wir sind nach dem 0:9 noch mehr zu einer Mannschaft geworden. Wir standen zwar schon vorher gut zusammen aber nach der Niederlage ist der Mannschaftsgeist nochmal einen Tick größer geworden. Außerdem war natürlich jeder an der Ehre gekratzt und wollte die Niederlage wegmachen. Im Training wurde anschließend immer super gearbeitet und im Spiel haben wir als Mannschaft viel, viel besser zusammengearbeitet.
fanreport.com: Wenn man es am Sportlichen festmachen will, gab es mehr Einsatz, mehr Laufbereitschaft, mehr Zusammenspiel?
Sebastian Krause: Ja, genau. Jeder ist den Schritt mehr gegangen, den er am Anfang nicht gemacht hat. Nach dem 0:9 hat es einfach allen die Augen geöffnet, dass es mit 90 Prozent nicht geht, sondern immer 100 Prozent erforderlich sind. Nach dem Pirna-Spiel haben wir die dann auch immer abgerufen.
fanreport.com: Als außenstehender Beobachter sucht man gerne nach Schlüsselmomenten in einer Saison. Neben dem 0:9 fällt einem da das Derby in Mittweida ins Auge. Das Hinspiel hattet ihr unglücklich verloren, im Rückspiel konntet ihr nach umkämpften Spiel einen knappen 3:2 Sieg einfahren und positiv in die zweite Halbserie starten. Siehst du das als wegweisendes Spiel für die restliche Rückrunde?
Sebastian Krause: Das war auch so ein Spiel wo man gesehen hat, dass wir als Mannschaft besser zusammenstehen. Wir hatten 2:0 geführt und dann in kurzer Zeit das 2:2 bekommen, dennoch haben wir nicht wie in Pirna die Köpfe hängengelassen, sondern weitergemacht und daran geglaubt, dass wir noch gewinnen können. Es gab aber viele solcher Momente, in denen man sehen konnte, dass eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz steht.
fanreport.com: Jetzt habt ihr das große Ziel Wiederaufstieg in die Sachsenliga geschafft. Das letzte Mal hat es ganz knapp nicht für den Klassenerhalt gereicht. Was könnt ihr aus der Spielzeit 12/13 lernen, dass ihr dieses Mal besser machen müsst?
Sebastian Krause: Im ersten Sachsenliga-Jahr haben wir viel Lehrgeld gezahlt, beispielsweise wurden viele Spiele in den letzten Minuten verloren. Ich denke wir sind viel reifer geworden, auch von der Spielanlage her, zudem sind wir auch cleverer geworden. Dass wir trotzdem gegen den Abstieg spielen werden und immer 110 Prozent abrufen müssen, ist klar. Aber wenn wir immer alles geben, können wir auf jeden Fall drin bleiben.
fanreport.com: Gibt es in der Sachsenliga einen Gegner auf den du dich besonders freust?
Sebastian Krause: Auf jeden Fall die Spiele gegen Chemie Leipzig und Stahl Riesa, da kommen immer viele Zuschauer. Aber ich freue mich eigentlich auf jeden Gegner, der kommt. Einfach die Erfahrung Sachsenliga, das ist cool.
fanreport.com: Zum Abschluss: Im Winter hattest du als weiteres Karriereziel angegeben, dass du gerne nochmal in der Landesliga spielen würdest. Nachdem du das erreicht hast, was nimmst du dir als nächstes vor?
Sebastian Krause: Ich will auf jeden Fall konstantere und bessere Leistungen zeigen, als ich das in meiner ersten Landesliga-Saison getan habe. Damals war ich oft verletzt, hatte immer irgendwas Kleines und war mit meinen Leistungen nicht zufrieden. Jetzt will ich versuchen es besser zu machen.
fanreport.com: Dabei wünschen wir dir viel Erfolg und bedanken uns für das Gespräch.
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