Aue-Spiel war eine runde Sache
Sieben Tage haben die Landesliga-Fußballer des BSC am Mittelmeer für die Rückrunde geschwitzt, jetzt geht es bei Schnee und Eis weiter. Steffen Bauer unterhielt sich nach dem Trainingslager der Freiberger im türkischen Side mit Trainer Steve Dieske (35).
Freie Presse: Hat sich irgendeiner von Ihren Jungs schon eine Erkältung eingefangen?
Steve Dieske: Bis jetzt zum Glück nicht - toi, toi, toi. Obwohl der Temperaturunterschied von fast 30 Grad schon krass ist. Wir hatten in Side einen Tag fast 20, sonst 16, 17 Grad. Selbst am Anfang bei leichtem Regen war es sehr angenehm und ideal zum Trainieren. Robin Fritzsche, unser dritter Keeper, hat hier sogar seine Erkältung auskurieren können.
Und jetzt wartet ein komplett weißer Trainingsplatz.
Die Einheit am Montag haben wir weggelassen, da wir erst Sonntagabend wieder daheim waren und alle am nächsten Tag schon wieder zur Arbeit mussten. Heute gehen wir nochmals in die Halle, arbeiten dort jedoch vor allem im läuferischen und athletischen Bereich. Am Freitag wird es aber auf Schnee ernst. Doch darauf müssen wir uns einstellen, Ende Februar kann es noch genau so aussehen. Mal sehen, was der Platz so zulässt. Im Moment sieht es bei zehn Zentimetern Pulverschnee gar nicht so schlecht aus.
In Side sollen viele Spieler ihre Schnürsenkel nicht mehr ohne Hilfe zubekommen haben. Hatten Sie die guten alten Medizinbälle zum Torschusstraining ausgepackt?
Natürlich nicht. Wir haben ganz normal im Grundlagen- und im spielerischen Bereich gearbeitet. Aber zwölf Trainingseinheiten, die wir hier absolviert haben, sind sonst unser Monatsprogramm. Wir sind ja nach wie vor noch Freizeitfußballer, keine Profis. Und wenn Spieler statt dreimal pro Woche nun zweimal am Tag trainieren, macht sich das bemerkbar - egal ob alt oder jung.
Ihre beiden Physiotherapeutinnen sollen fast rund um die Uhr gefragt gewesen sein?
Ja, sie hatten wirklich reichlich zu tun. Einmal standen 13 unserer 17 Spieler auf ihrer Warteliste. Beide arbeiteten mit den Jungs aber auch im Kraft- und Stabilitätsbereich, wobei einige ganz neue Muskelgruppen bei sich entdeckt haben.
Bekommt die Mannschaft nach der Belastung jetzt eine Pause? Das erste Punktspiel steht ja erst am 20. Februar an.
Uns bleiben noch viereinhalb Wochen Vorbereitung, das ist keineswegs zuviel. Uns erwartet ein unheimlich harter Kampf um den Klassenerhalt. Wir müssen von der Physis noch einiges draufpacken, um gewappnet zu sein. Wir geben jetzt 14 Tage weiter Vollgas, dann werde ich bei dem einen oder anderen sicher auch punktuell abstufen.
Haben die daheimgebliebenen Spieler überhaupt eine Chance, den Rückstand aufzuholen?
Rick Römmler, Steve Müller und Patrick Löbel, der sich nach langer Verletzung wieder herangekämpft hat, haben zu Hause nach der Arbeit individuell trainiert, und das ebenfalls gut, habe ich mir berichten lassen. Unser Programm von Side ist natürlich nicht im Vorbeigehen aufzuholen. Aber ich bin guter Dinge, dass sie schnell den Anschluss schaffen. Sebastian Krause muss leider wieder länger pausieren. Er hat sich als Kapitän angeschlagen in den Dienst der Mannschaft gestellt, was ihn jedoch wieder zurückgeworfen hat. Bei Johannes Hartmann müssen wir nach seiner komplizierten Schulterverletzung ohnehin abwarten. Es sah ja sogar so aus, als könnte er gar keinen Fußball mehr spielen. Er macht Fortschritte und will im Februar wieder zum Team stoßen.
Deprimiert ein 0:10 wie im Test gegen Erzgebirge Aue nicht unheimlich?
Überhaupt nicht. Wir sind Aue sehr dankbar, dass sie schnell zusagten, nachdem Wehen Wiesbaden einen Rückzieher gemacht hatte. Es war klar, dass bei uns schon etwas die Kraft fehlt, während Pavel Dotchev die Elf spielen ließ, die auch Freitag bei den Stuttgarter Kickers auflaufen soll. Vielleicht hätten wir ein Tor machen können, aber auch so war es eine runde Sache und ein Erlebnis.
Ein Wort noch zu Neuzugang Clemens Hantke ...
Er hat noch ein paar konditionelle Defizite, sich aber super eingefügt und ist ein absoluter Allrounder, der uns auf jeden Fall weiterhelfen kann. Er hat zuletzt kaum trainiert, stand beim 1. FC Neubrandenburg in der Oberliga trotzdem immer in der Startelf. Das sagt alles.
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