Fussball in Freiberg - Halbserienrückblick 2013

23 02 2013

Von: Knut Berger (Freiberger Blick)

 
BSC in der Landesliga gut unterwegs
Kicker scharren bereits mit den Stollen

Noch ist der Platz der Einheit in Freiberg tief mit Schnee bedeckt, doch die Kicker des BSC Freiberg scharren schon lange mit den Stollen, um endlich wieder in den regulären Punktspielbetrieb einsteigen zu können. Die bisherige Saisonbilanz des Landesligisten kann sich durchaus sehen lassen. Aus 14 Spielen erlöste der BSC 17 Punkte sowie 20:22 Tore. Mit dieser Ausbeute liegt die Mannschaft von Trainer Steve Dieske auf dem zehnten Platz der insgesamt 16 Teams umfassenden höchsten Liga des Landes Sachsen. "Damit befinden wir uns absolut im Soll, denn wir haben uns das Ziel gesetzt, im gesamten Saisonverlauf mindestens 30 Punkte zu sammeln", erklärt Teammanager Andreas Gartner. Doch Zeit zum Ausruhen bleibt der Mannschaft nicht. Grundsätzlich steigen drei Vertretungen ab. Wen jedoch aus der Oberliga mehrere Teams den Weg in die Landesliga antreten müssen, könnte es bis zu sechs Mannschaften erwischen. "Um allen Spekulationen aus dem Weg zu gehen, wären wir in Sachen Klassenerhalt ab Platz neun auf der ganz sicheren Seite", rechnet Dieske vor.

Er sieht seine Mannschaft in der Landesliga angekommen, wohl wissend, dass in jedem Spiel alle Akteure an die absolute Leistungsgrenze gehen müssen, um zu bestehen. "Wir haben in der Hinrunde sehr gute Spiele abgeliefert. Ich denke dabei an das klare 4:0 beim FC Grimma", erinnert sich der Coach. Dagegen stellte die BSC-Truppe zum Beispiel in Kamenz beim 0:5 einen großen Überweisungsbeleg aus, um das Lehrgeld zu zahlen. Dennoch hat es der Übungsleiter geschafft, seine Schützlinge taktischen Feinschliff zu verpassen und für das gepflegte Kurzpassspiel zu begeistern. "Reserven haben wir sicher bei der Chancenverwertung. Auch das Zweikampfverhalten muss noch besser werden", betont Dieske, der dennoch mit dem bisher erreichten Leistungsstand zufrieden ist.

Personalkarussell dreht sich nur langsam
Yannick Fongern bleibt der einzige Neuzugang - Zwei Spieler verlassen den Verein

Das Personalkarussell hat sich beim BSC Freiberg im Winter zwar etwas gedreht, nahm dabei jedoch keine enormen Drehzahlen auf. Vom 25-köpfigen Kader, der im vergangenen Sommer die Aufgabe in der Landesliga gemeinsam anpackte, haben jetzt zwei Spieler den Verein verlassen. Rick Lange ging zu Handwerk Rabenstein, Nico Bazan spielt ab sofort für den VfB Annaberg. "Beide Spieler wollten sich sportlich verändern, weil sie den dauerhaften Sprung in die Startelf bei uns nicht geschafft haben", versichert Manager Andreas Gartner, dass die Trennung in beiderseitigem Einvernehmen geräuschlos über die Bühne ging. Diesen beiden Abgängen steht im Aufgebot des BSC nun ein neuer Mann gegenüber. Yannick Fongern mischt ab sofort in der Landesliga mit. Der 22-Jährige ist ursprünglich im Großraum Köln zuhause, studiert jetzt aber an der Bergakademie Freiberg. "Yannick soll unser zentrales Offensivspiel ankurbeln", sagt Trainer Steve Dieske, was er vom Neuzugang erwartet.

In den ersten Testspielen habe der neue Mann schon einen guten Eindruck hinterlassen. Insgesamt präsentiert sich der BSC Freiberg als eine Truppe, der altersmäßig die Zukunft gehört. "Der Altersdurchschnitt liegt bei gerade einmal 21 Jahren", betont Dieske. Früher habe der Verein oft auf auswärtige Spieler gesetzt, die ihre beste Zeit als Fußballer schon hinter sich hatten. "Jetzt hat unsere Mannschaft ein Freiberger Gesicht, denn wir bauen verstärkt auf Akteure aus der eigenen Jugend sowie auf Spieler, die ihre sportliche Heimat einst in der Stadt hatten", erklärt Dieske.

Wayne Rooney aus der Bergstadt
Rico Thomas ist ein echter Brecher

Grundsätzlich will Andreas Gartner, der Manager des BSC Freiberg keinen seiner Akteure herausheben. Doch Rico Thomas spielt bei den Bergstädtern dennoch eine besondere Rolle. Der Kicker, der 2010 vom Kreisligisten TSV Falkenau zum BSV wechselte, markierte in dieser Saison schon sechs Treffer und ist damit der Freiberger Torschütze vom Dienst. "Rico ist ein wuchtiger Typ, der mich immer wieder an den englischen Fußballer Wayne Rooney erinnert. Wenn der einmal in Bewegung ist, kann ihn der Gegner nicht halten", schwärmt BSC-Manager Andreas Gartner vom Torjäger. Thomas wird je nach taktischem Plan nicht nur als Stürmer, sondern auch im offensiven Mittelfeld eingesetzt.

Seitdem sich Thomas der Freiberger Elf anschloss, hat er ein gute Entwicklung genommen. "Natürlich hat er auch noch Luft nach oben", betont Gartner, "dennoch sind wir froh, ihn in unseren Reihen zu wissen." Schließlich sei der sechsfache Torschütze das "Herz in der Offensive", der nicht nur als Knipser auffällt, sondern auch seine Nebenleute mit Vorlagen füttert. "Wenn er nicht dabei ist, ist unser Angriff sofort weniger gefährlich", meint Gartner.

Ein weiterer Leistungsträger des Landesligisten steht bei Freiberg im Tor. Martin Heydel ist nicht nur der Kapitän des BSC Freiberg. Gartner ist sich vielmehr sicher, dass der Schlussmann einer der besten Torhüter ist, der jemals in Freiberg zwischen den Pfosten stand. Trotz allem steht für das Führungsduo Dieske/Gartner fest, dass die mannschafliche Geschlossenheit der große Trumpf des Teams ist.

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