Von: Wieland Josch (Freiberger Blick)
Der Ball rollt wieder. Endlich, rufe ich aus und ernte fragende Blicke. Wieso jetzt erst?, kommt’s von den einen. Dynamo und Aue kicken doch schon seit über einer Woche. Hektiker!, tönen die anderen. Bundesliga startet erst am 24. Aber diese Ligen sind von mir ja gar nicht gemeint, antworte ich. Denn als Freiberger meine ich selbstverständlich die Sachsenliga, in welche die Jungs unserer Heimatstadt furios aufgestiegen sind und in die sie letzten Sonntag gestartet sind. Achso, hör ich’s nun abwinkend von allen Seiten und kratze mich am Kopf. Mag ja sein, dass bei uns kein Kirsten im Tor steht, kein Gomez stürmt und der Trainer nicht Klopp heißt, aber das Desinteresse der Fußballfreunde an der eigenen Stadtmannschaft bleibt indentifikationstechnisch rätselhaft. Da sei doch nichts los, wird argumentiert. Wenn keiner hingeht ist das so und die Jungs auf dem Rasen wünschen sich bestimmt auch eine bessere Kulisse. Wird die Heimtruppe wirklich erst dann interessant, wenn sie in Profiligen spielt? Jubelt man in fremden Städten zu, weil da Stars sind? Fährt man lieber in andere Orte, weil dort eher Sieg und Jubel zu finden sind? Und was hat das eigentlich mit ehrlichem Fußball zu tun? Schon komisch. Und schade.
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